Kindergarten
Kinder sind kleine Forscher und Entdecker – trotzdem scheint es manchmal eine Kunst, ihr Interesse zu fördern.
Wir bieten in Zusammenarbeit mit der Initiative
„Haus der kleinen Forscher“ kostenlos Fortbildungen für ErzieherInnen an.

Ziele, Vorgehen und Erfahrungen werden
in den Workshops diskutiert und
auf Flip-Chart festgehalten.
Hauptanliegen im ganzheitlichen Ansatz der Initiative
„Haus der kleinen Forscher“ ist es, das naturwissenschaftliche Denken und Arbeiten als Teil des Alltags zu sehen. Naturwissenschaftliches Denken und Forschen beginnt im frühesten Kindesalter. Die ErzieherInnen unterstützen die Kinder in ihrem natürlichen Forscherdrang, indem sie selber zu Lernenden werden und zum Weiterforschen anregende Fragen stellen. So erwerben die Kinder ein Gerüst von Grunderfahrungen, in das sie später Dazugelerntes intelligent werden einbauen können. Der Erwerb isolierter Wissenseinheiten steht im Hintergrund.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an
Dr. Susanne Garreis.
Momentan nehmen 31 Kindergärten in Aalen an dem Fortbildungsprogramm teil.
Neugierde und Begeisterung sind der Schlüssel zu einem positiven Zugang zu Naturwissenschaften und Technik. Dies gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Erstes Ziel der Fortbildungen ist es deshalb, in den ErzieherInnen selbst wieder die Begeisterung für das Beobachten von Naturphänomenen zu wecken. In jedem der regelmäßig stattfindenden Workshops bekommen sie Ideen und Anregungen, wie man das natürliche Interesse der Kinder im Alltag aufgreifen und vertiefen kann und erhalten eine Fülle von Experimentierideen und Materialtipps, um die Ideen in ihrer Einrichtung umzusetzen.
Weil Mädchen und Jungen im Kindergarten noch gleichermaßen begeisterungsfähig für Naturwissenschaft und Technik sind, schließt dieser Teil des Projekts die Jungen mit ein. Wir nutzen im Rahmen des Projekts die Chance, zu untersuchen, inwieweit sich Mädchen und Jungen zwar nicht in ihrem grundsätzlichen Interesse, aber vielleicht doch in ihrer Herangehensweise an Experimente und Phänomene unterscheiden.
Mittels Fragebögen erheben die ErzieherInnen während des Experimentierens mit den Kindern Daten, die vom Projektteam ausgewertet werden.
Nach einer Informationsveranstaltung zum
„Haus der kleinen Forscher“ Ende 2008 wurden alle Kinderbetreuungseinrichtungen, die Interesse gezeigt hatten, zum ersten Erzieherinnen-Workshop an die Hochschule Aalen eingeladen. Er hatte- zufällig in das warme Frühjahr und die Sommerzeit hinein passend - „Wasser“ zum Thema. Angeboten wurden vier ganztägige Termine Ende Februar/ Anfang März, die von insgesamt 62 Erzieherinnen aus 31 Kindergärten, Kindertagesstätten und Miniclubs wahrgenommen wurden.
Nähere Informationen über den Ablauf dieser ersten Erzieherinnen-Workshops erhalten Sie hier.
Bevor der Einführungsworkshop starten konnte, waren unsere Projektpartnerinnen in Mädchen und Technik, Maria Eßeling und Dr. Susanne Garreis, in einer zweitägigen Fortbildung zu Trainerinnen des
„Haus der kleinen Forscher“ ausgebildet worden. Diese Ausbildung beinhaltete noch zwei weitere zweitägige Fortbildungen im Mai in Ulm und im Herbst in Wolfsburg, welche für die Trainerinnen die Grundlagen zur Durchführung der Vertiefungs-Workshops 1 und 2 für die Erzieherinnen geben. Inzwischen sind wir mit Sabrina Sellmann zu dritt im Trainer-Team.
Anfang Juli konnten wir so den ersten Vertiefungs -Workshop für Erzieherinnen zum Thema „Luft“ anbieten.
An drei Terminen nahmen 53 Erzieherinnen teil. Die Vertiefungsworkshops dienen einerseits dem Kennenlernen neuer Experimente, welche den Experimentierkarten des Haus der kleinen Forscher entnommen sind, andererseits dem Erfahrungsaustausch. In diesen Workshops werden auch bewusst die Synergieen zwischen dem Experimentieren und anderen Kompetenzfeldern wie Feinmotorik, Sozialverhalten, Sprache u.a. herausgearbeitet.
Nähere Informationen zum Ablauf des Vertiefungs-Workshops finden Sie hier.
Der zweite Vertiefungsworkshop fand Ende Januar statt. Wir hatten "Licht entdecken, Sprechfreude wecken" als Thema gewählt. Den Ablaufplan finden Sie hier.
Die Resonanz seitens der Kindergärten war bisher sehr positiv. In den Workshops freuten sich die meisten über die vielen Experimente mit einfachen Materialien und hohem Alltagsbezug. Viele Erzieherinnen fühlten sich bestärkt darin, die Vorgaben des Orientierungsplanes weiter so umzusetzen wie sie es bereits begonnen hatten. Andere fanden mit Hilfe der Workshops den Einstieg in naturwissenschaftliche Betrachtungsweisen. Während des Erfahrungsaustausches im Vertiefungs-Workshop sagte eine Erzieherin: „Ich beginne, die Welt mit anderen Augen zu sehen.“
Die erste Gruppe Kindergärten wird im Frühjahr 2010 mit der Plakette "Haus der kleinen Forscher" ausgezeichnet werden.
Zu guter Letzt ergriffen die Kindergärten selber die Initiative. Ein Kindergarten richtete trotz der kurzen Vorbereitungszeit einen Tag der kleinen kleinen Forscher aus. Das diesjährige Thema „Astronomie“ war vom
„Haus der kleinen Forscher“ vorgeschlagen worden. Die Kindergartenkinder und ihre Geschwister waren begeistert dabei. Ein Vater hatte zusätzlich zu den Experimentiertischen der Kindergartenleitung eine kleine „Weltraum“-Show vorbereitet mit beispielweise einem Meteoriteneinschlag (Stein in Mehl, siehe Bild) wie er sich im Nördlinger Ries ereignet hat. Die Show animierte einige Kinder zu Hause zum Nachbau einer „Luftballonrakete“.
In der Osterzeit erhielten die Kindergärten zusätzlich ein Angebot zu Experimenten rund ums Ei, welche die Hochschule Aalen in Kooperation mit dem Projektteam von Mädchen und Technik für die Öffentlichkeit zusammengestellt hatte. Die Idee geht zurück auf einen Experimentalvortrag, den Dr. Gerhard Heywang anlässlich einer Chemiedidaktik-Jahrestagung 2007 in Ulm hielt.
Ein Kindergarten und viele Familien besuchten die Ausstellung an der Hochschule, zwei weitere Kindergärten nahmen das Material zu sich, um die Experimente auf mehrere Tage verteilen zu können.
Eine Zusammenstellung der Anleitungen zu den Eggsperimenten möge allen interessierten Kindergärten als Anregung dienen. Unsere Besucher-Statistik und die Beobachtungen bezüglich des Verhaltens der Mädchen gingen in die wissenschaftliche Begleitung ein.