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Projekt Feuer und Flamme - Fettbrand
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„Feuer und Flamme“ – Pilotprojekt an der Hauptschule

Projekt Feuer und FlammeDieses Projekt an der Reinhard-von-König-Schule Fachsenfeld umfasste sechs Doppelstunden der Kompetenz-AG „Einführung in naturwissenschaftliches Arbeiten“ für Klasse 5 bis 7. Es fand statt vom 15. Juni 2009 bis zum 21. Juli 2009 jeweils montags am Nachmittag. Wir konzipierten es in enger Absprache mit dem Fachlehrer und vor allem mit der Schulleiterin, Frau Hajszan. Ihr Wunsch war es, mit den Schülerinnen und Schülern auch Cross-Age-Teaching zu erproben (siehe 5. Stunde), das im Schulkonzept Platz finden soll.

Das Thema Feuer wurde gewählt, weil Feuer alle Menschen gleichermaßen fasziniert, Mädchen im Elternhaus aber öfter der Zugang verweigert wird, so dass Mädchen hiervon als Schulthema vielleicht verstärkt profitieren können.

Mit einem Auszug aus dem Mädchen-Roman „Abby Lynn“ von Rainer M. Schröder feuerten wir an. Abby ist ein Mädchen. Es verbindet vorbildlich technisches Denken mit sozialem Verhalten. Eigenes praktisches Arbeiten mit kleinem und großem Feuer und Gruppenarbeit standen im Vordergrund der Unterrichtseinheiten. Die Aufteilung in Zweiergruppen sollte den Mädchen in ihrem Bedürfnis nach Gemeinschaft entgegenkommen.

Richtig heiß wurde es in der fünften Unterrichtswoche, als die Schülerinnen und Schüler der Kompetenz-AG jüngeren Mitschülerinnen und Schülern aus der Grundschule ihre Lieblingsexperimente zeigten und zum eigenen Experimentieren anleiteten. Hier zeigte sich, dass nicht nur in Mädchen oft schon kleine Lehrer/innen schlummern. Zum Abschluss gab es dann noch einen Fettbrand als Rausschmeißer und ein großes Lagerfeuer mit Stockbrot auf dem Schulgelände – angefacht nach allen erlernten Regeln der Kunst. Die Mädchen hatten am Chillen neben dem Feuer offensichtlich Freude.

Frau Dr. Garreis aus unserem Projektteam übernahm die Unterrichtsmoderation. Neben den bereits genannten Punkten bemühte sie sich vor allem in den kleinen Details wie sie auch in der wissenschaftlichen Begleitung angesprochen sind um gendergerechten Umgang mit den Kindern.

Anfangs wurden die 6 Mädchen und 6 Jungen gemeinsam an das Thema herangeführt und drei Wochen in der gemischten Gruppe experimentiert. In der vierten Unterrichtswoche waren Mädchen und Jungen überwiegend unter sich. Für das Cross-Age-Teaching bildeten sich geschlechterhomogene Zweiergruppen. In der wissenschaftlichen Begleitung überprüfen wir, ob eine besondere Ansprache der Mädchen sowohl im getrennten als auch im gemischten Unterricht gelingt.

Die einzelnen Unterrichtsstunden können Sie hier aufrufen. Sie sind bewusst in der Vergangenheit geschrieben, weil der Verlauf an den Beiträgen der Schüler/innen orientiert war, sie also nicht eins zu eins wiederholbar sind. Lehrern können die Berichte ein Gerüst für Ihre eigene Unterrichtsplanung geben. Sie können sich aber auch einfach nur von der Auflistung der Experimente inspirieren lassen.


Die Unterrichtswochen im Einzelnen:

1. Stunde:mit einem einführenden Romanausschnitt und dem Versuch, ohne helfende Anweisungen ein eigenes Feuer zu entfachen
2. Stunde:grüne Blätter brennen nicht, Wasser nachweisen Hitze wirkt und steigt nach oben
3. Stunde:Feuer braucht Luft, aber es braucht nur einen Teil der Luft
4. Stunde:das Versuchsprotokoll, Flammensprung, Gasexplosion und flambiertes Taschentuch
5. Stunde:Cross-Age-Teaching, 14 Experimente für die Grundschüler
6. Stunde:jetzt klappt es mit dem eigenen Feuer, Fettbrand, Lagerfeuer mit Stockbrot

Hier geht es zu einer Übersicht der Experimente

Hat das Projekt sein Ziel erreicht? Hier drei Reaktionen:

  • Die Schulleiterin - sie ist Chemie- und Mathelehrerin - strahlte: „Ich habe beschlossen, diese Klasse im nächsten Jahr zu übernehmen, um im naturwissenschaftlichen Unterricht weiterzuführen, was hier begonnen wurde.“

  • Ein Junge erschrak beim Abschied ehrlich: „Sehen wir Sie wirklich im nächsten Schuljahr nicht wieder? Gar nicht? Schade.“

  • Ein Mädchen nutzte einen von den anderen unbeobachteten Moment: „Das hat richtig gut getan. Ich meine nicht nur das Stockbrot heute, ich meine die ganze Zeit. Das hat auch meine Freundin gemeint.“