Das Projekt – Allgemeines
Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Insbesondere in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen wird in den nächsten Jahren gutes Personal rar – und der demografische Wandel wird die Situation aller Wahrscheinlichkeit nach noch verschärfen.
Angesichts dessen sollte man sich auf ein bisher beinahe ungenutztes Potenzial besinnen: die Frauen. „Wenn wir das nicht ausschöpfen, lassen wir die halbe Mannschaft auf der Reservebank“ (Ex-Außenminister Klaus Kinkel). Bundesbildungsministerin Annette Schavan ist überzeugt „dass Frauen sich um interessante Arbeitsmöglichkeiten und hervorragende Berufschancen bringen, wenn sie einen Bogen um die MINT-Berufe machen.“ (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Trotzdem liegt der Anteil der Frauen in den technischen Studiengängen Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik nur bei 16 Prozent, und der Anteil von Mädchen auf Lehrstellen in IT-Berufen ist seit 2002 von 14 auf 9,1 Prozent gesunken.
Die Bemühungen von Hochschulen und Unternehmen um die jungen Frauen kurz vor deren Berufsentscheidung scheinen zu spät zu kommen. Viele interessierte und talentierte junge Frauen mit guten bis sehr guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium bzw. eine Ausbildung im MINT-Bereich trauen sich dies einfach nicht zu. Denn das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit in MINT-Fachbereichen will gelernt und geübt sein. Je häufiger und selbstverständlicher Mädchen in ihrer Laufbahn mit Technik und Naturwissenschaften in Berührung kommen, desto eher dürften sie in der Lage sein ihre Interessen, Talente und Fähigkeiten in dieser Hinsicht reell einzuschätzen und sich für einen Beruf im MINT-Bereich zu entscheiden.
Die Stadt und die Hochschule Aalen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und nehmen die Herausforderung an, langfristig und nachhaltig der momentanen Entwicklung entgegenzuwirken. Das Projekt „Mädchen und Technik“ möchte Mädchen vom Kindergarten bis zur Berufsentscheidung mit technisch-naturwissenschaftlichen Themen und Fähigkeiten vertraut machen und wird zunächst in den Jahren 2008 und 2009 vom Sozialministerium Baden-Württemberg gefördert.
Das Projekt wendet sich in sechs verschiedenen Modulen an die unterschiedlichen Gruppen, die die technische Bildung von Mädchen beeinflussen:
- die Mädchen selbst
- die Eltern
- Kindergarten
- Schule
- außerschulische Bildungs- und Freizeiteinrichtungen
- Berufsorientierungseinrichtungen
Weitere Informationen:
Mädchen und Technik – Ein Projekt der Hochschule Aalen und der Stadt Aalen